über die Schulter geblickt
Kämpfen Sportzentren in Feriendestinationen mit den gleichen Herausforderungen wie Anlagen im Mittelland?
Bei einer Umfrage bei 21 Sportzentren in vier Ländern im Alpenraum zeichnete sich ab, dass diese sich mit sehr ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen wie die Sportanlagen im Mittelland. Unterschiede gibt es wenige.
Quelle: Planart Grindelwald GmbH
Die Umfrage von BPM Sports in bekannten Alpendestinationen in Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich deutet auf erstaunliche Ähnlichkeiten hin. Eishallen und Hallenbäder bilden bei fast allen Zentren das Rückgrat des Angebotes. Eissport, inkl. Curling und Eisstockschiessen, gehört dabei bei über zwei Dritteln der Anlagen zum verbreitesten Angebot. Einen ebenso hohen Anteil nimmt die Sportart Tennis ein, gefolgt von Wellness- und Fitnessangeboten. Nur die Hälfte der Zentren verfügt über eine eigene Restauration.
Eine Gemeinsamkeit der Sportzentren gibt es auch bezüglich der Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Alle Betreibenden geben einen defizitären Betrieb mit Aussicht auf eine leicht wachsende Nachfrage an.
Nicht genauer untersucht wurden die Finanzströme, die zur Finanzierung der Anlagen dienen. Bei diesem Thema sind vermutlich gewisse Unterschiede zu den Anlagen im Mittelland festzustellen, da die Anlagen auch einen touristischen Zweck erfüllen und damit über eine erweitere Finanzierungslösung verfügen.
Die grösste Herausforderung: Unterhalt der Anlagen
Bei mehrheitlich allen Anlagen besteht ein klarer Handlungsbedarf bei der Anpassung des Angebots und im Unterhalt der Infrastruktur, wobei viele Anlagen eine Gesamtsanierung – oder eine Sanierung von Teilen der Sportanlage – planen oder bereits ausführen. Auch Erweiterungen der Infrastruktur und Dienstleistungen werden geplant, resp. umgesetzt.
Als Trend lassen sich Ergänzungen mit neuen Angeboten/Sportarten erkennen. Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung geniessen bei allen Sportzentren oberste Priorität. So auch die Integration digitaler Features. Dabei wird auch eine Verstärkung der Individualisierung des Angebotes beobachtet. Das reine Gruppengeschäft verliert damit etwas an Bedeutung.
Sportzentrum Grindelwald: Entwicklung einer langfristigen Strategie
Als Auslöser der Umfrage im Alpenraum diente die Strategieentwicklung für das Sportzentrum Grindelwald, die BPM Sports begleitet und unterstützt. Das Sportzentrum Grindelwald weist einen hohen angestauten Unterhalt in der Bad- und Eistechnik, bei den sanitären Anlagen und an der Bausubstanz selber auf und kann die Anforderungen der Kunden kaum mehr erfüllen. Eine wichtige Fragestellung dreht sich dabei um die Eishalle. Aus den getätigten Umfragen bei der Bevölkerung (inkl. der oben aufgezeigten Benchmarks in der Alpenregion) ergab sich ein klares Commitment zum Eissport. Gleichzeitig stellt sich das Hallenbad als wichtigstes Angebot des Zentrums heraus.
In den nächsten Schritten wird der Verwaltungsrat – unterstützt durch BPM Sports – die Immobilien- und Angebotsstrategie formulieren und die Grundlagen für eine Machbarkeitsstudie für die nächsten Planungsschritte aufbereiten. Es zeigt sich, dass der breite Einbezug der Bevölkerung in der Entwicklung der Zukunft des Sportzentrums der richtige Weg ist.