Schulterblick

Gemeindeübergreifende Kooperationen: zeichnet sich ein Trend ab?

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Ausgehend von der Fragestellung, ob mehrere Sportanlagen je Betrieb günstiger zu betreiben sind als eine Anlage allein, initiiert in einigen Gemeinden neue Betrachtungsweisen. Gleichzeitig zeigen jahrelange Gemeindepartnerschaften im Betrieb eines gemeinsamen Hallenbades oder Eishalle verschiedene Abnützungserscheinungen. Wohin geht also die Reise?

Die Betriebswirtschaft spricht von «Skaleneffekten». Die grösseren Städte mit mehreren Hallenbädern oder Eissportanlagen wenden die Möglichkeiten zu zentralem Einkauf von Verbrauchsmaterial sowie von Fachwissen in der Funktion von Spezialisten seit Jahren an. Aber in welchen Bereichen lassen sich effektiv Skaleneffekte erzielen? Wo ergeben sich Potenziale für mehr Wachstum oder Qualitätssteigerungen? Der Wirkungskreis ist in der Tat eingeschränkt.

Im Verbrauchsmaterial verfügen die Gemeinden schon mit ihrer Beschaffung für ihre Schulhäuser und Verwaltungsgebäuden über ein ansprechendes Volumen. Dieses Volumen zu steigern führt nur über eine Zusammenarbeit mehrere Gemeinden gegenüber den Lieferanten und eine stärkere Integration der Lieferanten mit ihrem Supply Chain. Eine Partnerschaft im Betrieb einer Sportanlage greift da also eher zu kurz und sollte in einen Gesamtkontext eingebunden sein. Dennoch werden in vielen Gemeinden moderne Vorgehensweise im Bereich Beschaffung («Procurement») noch nicht angewendet. Das Potenzial besteht also durchaus, bedingt aber eine Änderung der Einkaufsverfahren, die Anpassung der internen Organisation der Beschaffung und eine Schulung aller betroffenen Stellen.

Anders kann sich eine Gemeindepartnerschaft im Bereich Gastronomie entwickeln, will man die Personalsynergien von Ticketverkauf/Empfang nicht verlieren. Zu viele kleinere und mittelgrosse Betriebe vergeben ihr Einspar- und Ertragspotenzial zu Kosteneffizienz, indem sie einen Gastropartner einbinden. Gute Beispiele gibt es bereits viele, speziell bei den Hallenbädern, wo der klassischer Kassenbereich zu Gunsten einer Kombination von Kasse und Cafeteria verändert wurde. Mit einer Partnerschaft mehrerer Betriebe kann dieses Fachwissen und die Skaleneffekte zentralisiert besser genutzt werden. Damit übernimmt der Betrieb aber auch Risiken, die man bisher an den Pächter abgetreten hatte.

In diesem und denn folgenden Newsletter wollen wir das Thema der interkommunalen Zusammenarbeit weiter vertieft beleuchten und uns mit Verantwortlichen über die Chancen und Risiken unterhalten.

27.01.2021