Schulterblick

Eine Strategie für die Sportanlagen – ein wichtiges Instrument für die Sportförderung

Bildquelle: Unsplash / Alexander Londoño

Ein Sportstättenstrategie oder ein GESAK (Gemeindesportanlagenkonzept) – wie man es auch nennen mag. Dieses Instrument dient der langfristigen Entwicklung der sportlichen Infrastruktur.

Fast jede grössere Gemeinde hat ein solches Instrument erstellt, geht aber sehr unterschiedliche dabei mit um. Etablierte sich das GESAK oder Sportstättenstrategie in verschiedenen Gemeinden und Städten als ein politisches Instrument, den Rahmen für die zukünftigen Investitionen zu stecken, geriet es in anderen Standorten in Vergessenheit und versank in eine Bedeutungslosigkeit.

Life-Cycle-Betrachtungen, die sich in der Immobilienbewirtschaftung bereits in einer grossen Breite durchgesetzt hat, spielt auch bei der Weiterentwicklung von Sportanlagen eine grosse Rolle. Eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit von Neubau und Sanierung hilft nicht nur die finanzielle Planung zu optimieren, sondern auch die Möglichkeiten, die Anlage auf die neuen Bedürfnisse anzupassen.

Rapperswil Jona ist eine dynamische und pulsierende Stadt mit landesweiten Fanionsteams im Eishockey, Fussball und Floorball, um nur einige zu nennen. Strategisch gut gelegen bietet die Stadt eine hohe Lebensqualität, das sich auch im Sportangebot widerspiegelt. Gerade diese Dynamik fordert die Politik, sind doch die Eissport- du Freibadanlagen stark sanierungsbedürftig und mit bezogen auf gedeckte Wasserflächen, also Hallenbad, kann die Stadt nur ansatzweise die Bedürfnisse abdecken.

Mit dem Auftrag, die bestehende Sportstättenstrategie aus dem Jahr 2001 zu überarbeiten und weiterzuentwickeln, unterstützt BPM Sports den Leiter Sport und Bewegung in den nächsten Monaten. In rund einem Jahr soll diese Strategie vernehmlasst vorliegen. Parallel dazu wurde eine bautechnische Prüfung des Sportanlagenportfolios in Auftrag gegeben. Weiter sind die baurechtlichen, Mobillitätsauflagen wie auch energetischen Vorgaben zusammenzuführen. Zusammen mit diesen Auswertungen und einer Bedarfsabfrage bei Vereinen, Schulen und der Bevölkerung sind die Voraussetzungen für eine nachhaltige und langfristig ausgelegt Strategie zu entwickeln. Das Projektvorgehen stellt dabei explizit eine strukturierte Partizipation aller Stakeholder in den Mittelpunkt mit der Hoffnung, damit auch für die anstehenden Volksabstimmungen zur Kreditfreigabe der Sanierungen und Neubauten gute Voraussetzungen zu schaffen.

Das Vorgehen der Stadt Rapperswil zeigt deutlich, dass heutzutage ein Instrument zur langfristigen Planung von Sportanlagen sich nicht auf die Zusammenstellung der aktuellen Infrastruktur im Abgleich mit den Wünschen und Anforderungen der Nutzenden Vereine und Schulen begnügen kann. Baurechtliche Zonen, die Themen zur Mobilität, Erschliessung sowie eine nachhaltige Energieversorgung bilden Rahmenbedingungen, auf die sich eine Sportanlagenplanung ausrichten muss.

27. Mai 2021