Wie aus einer Eisbahn und einem Freibad ein ganzer Sportpark wurde

Wie aus einer Eisbahn und einem Freibad ein ganzer Sportpark wurde.

«Als ich als Badmeister angefangen habe, hiess es: ‹Wir machen nichts mehr an den Anlagen, die Badi wird ja bald saniert.›. Es hat dann halt nur noch 34 Jahre gedauert», schmunzelte der Ex-Bademeister Jakob Schrämmli. Nach jahrzehntelangen Diskussionen zur Badisanierung hatte die FDP 2008 mit ihrer Motion ‹Jetz isch d’Badi dra!› die Initialzündung für das heute nun realisierte Projekt im Aargauischen Wohlen gegeben.

Es war im Frühsommer 2013, als Matthias Jauslin, heute pointierter Nationalrat für seinen Kanton, als Vizeamman und als Vorstandsmitglied der Eisbahngenossenschaft uns BPM Sports zu einem ersten Gespräch einlud und das Projekt vorstellte. Im Oktober 2013 erhielt BPM Sports dann tatsächlich den Auftrag, das betriebliche Konzept und damit die Grundlage des heutigen Sportparks zu erarbeiten. Eine intensive Herzensangelegenheit

Aus zwei unabhängigen Sportanlagen wurde ein Sportpark mit verschiedenen Anlagenbereichen

Die Eisbahn Wohlen war aufgrund des Alters dringend sanierungsbedürftig. Gleichzeitig musste das denkmalgeschützte Freibad saniert werden. Ein Architekturwettbewerb erkor zwar ein Siegerprojekt, die Kosten lagen aber über dem für die damalige Stimmung in der Politik Machbaren. Es galt also betriebliche wie bauliche Synergien dieser beiden Anlagen zu evaluieren und zu erschliessen. Synergien, an die bis dahin niemand glaubte realisieren zu können. In vielen Arbeitssitzungen gelang es, ein kompaktes Projekt aufzusetzen. Mit dem Verzicht auf eine klimatisierte Eishalle und mit der Doppelnutzung der Kassa, Garderoben und Restaurant für beide Anlagenteile wurde der Kern des späteren Sportpark Bünzmatt – schlussendlich des Schüwo-Park gebildet.

Politische Überzeugungsarbeit

Das Konzept lag vor, die Kostenschätzung des Büro Phalt Architekten AG ebenfalls. Das Kostenziel war annährend erreicht. Nun galt es das Stadtparlament davon zu überzeugen, dass eine Sanierung wirklich notwendig ist, aber auch dass eine eigenständige Betriebsform in der Form einer AG mit Beitragsbeteiligung der Gemeinde Sinn macht und das Projekt positiv beeinflussen würde. Im sehr bürgerlich denkende Wohlen hatte das Projekt mit einem Kostenstand von über CHF 20 Mio. einen schweren Stand. Der Businessplan wurde erarbeitet und verfeinert und konnte überzeugen, dass die Gemeinde nicht grössere Risiken einging wie bisher, aber mehr Chancen nutzen konnte.

Und was niemand in Wohlen zuvor gedacht hatte, entstand eine leise, aber deutliche Begeisterung innerhalb der Gemeinde. Verwaltungsratspräsident (VRP) Patrick Amstutz erläutert: «Schlussendlich matchentscheidend war die Volksabstimmung Ende September 2016. Die Schwimmbad-Vorlage wurde von der Stimmbevölkerung mit 79,1% angenommen, die Eishallen-Vorlage mit 75,5%. Das sind für Wohler Verhältnisse überragende und rekordverdächtige Zustimmungswerte. Ich glaube, dass wir zusammen mit BPM den nahezu perfekten Abstimmungskampf geführt haben. Wir haben es geschafft, die wichtigsten Stakeholder frühzeitig abzuholen, damit diese für das Projekt positive Propaganda machen.

Erste Eindrücke nach einem halben Betriebsjahr

«Wir sind sehr zufrieden mit dem Start. Wir konnten das Schwimmbad wegen Bauverzögerungen zwar erst am 7.7.18 um 07:07 Uhr in Betrieb nehmen. Aber das in neuem Glanz erstrahlte Freibad sowie die brandneuen Beachsport- und Minigolfanlagen lockten in der ersten «halben» Saison sehr viele Besucher an, nicht zuletzt auch wegen des schönen und heissen Sommers 2018. Und zurm andern Anlagenteil, der Eishalle mein Patrick Amstutz: «Unsere beiden Eishockeyclubs und der Eislaufclub sind sehr gut in ihrer neuen Heimat angekommen. Und die Besucherzahlen des öffentlichen Eislaufs sind deutlich über unseren Erwartungen. Dank der Überdachung haben wir nun auch an regnerischen Tagen «volle Hütte».

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