Was hat BPM Sports mit Alkoholtestkäufen am Hut?

Alkoholtestkäufe werden durch Jugendliche aus Sportvereinen durchgeführt, so trägt BPM Sports zur Jugend- und Sportförderung bei.

Die Ausgangslage

Die eidgenössische Zollverwaltung (EZV) ist seit 2018 für die praktische Umsetzung der Alkoholgesetzgebung zuständig. Sämtliche Spirituosen sowie hochgradiger Alkohol (Ethanol) fallen namentlich unter diese Gesetzgebung. Mit ihren Partnern sorgt sie für die Einhaltung der für Spirituosen geltenden Handelsbestimmungen. Im Auftrag der EZV führt BPM Sports Alkoholtestkäufe durch, welche im Wesentlichen kontrollieren, ob das für den Kauf von alkoholischen Getränken gesetzlich vorgeschriebene Mindestalter eingehalten wird. Das Ziel ist die bessere Bekanntmachung der gesetzlichen Bestimmungen (Sensibilisierung) und die Messung deren Einhaltung durch die verschiedenen Verkaufsstellen (Monitoring).

Wieso BPM Sports?

BPM Sports ist mit etwa 1400 Alkoholtestkäufen pro Jahr für ungefähr 20% aller Testkäufe in der Schweiz zuständig. Die Testkäufe haben drei Schwerpunkte: Städte, Stadtfeste und Open Airs/Festivals. Für die Durchführung der Testkäufe rekrutiert BPM Sports Sportvereine aus den zu testenden Regionen. Für Sportvereine sind diese Testkäufe in vielerlei Hinsicht äusserst attraktiv:

Die Vereine erhalten eine finanzielle Entschädigung für die Durchführung der Testkäufe in ihre Vereins- oder Juniorenkasse ausbezahlt. Die finanzielle Entschädigung dient somit indirekt der Sportförderung.

Die Themen Alkohol, Jugendschutz und Prävention werden im Verein angeregt und können exemplarisch diskutiert werden.

Der Ablauf

Die zwei 17-jährigen Testpersonen treffen sich mit ihrer Begleitperson am vereinbarten Treffpunkt, so steht es in der WhatsApp Nachricht, die die beiden am Tag zuvor erhalten haben. Die Begleitperson erhielt bereits im Vorfeld alle Informationen und Instruktionen direkt von BPM Sports. Die nötigen Protokolle hat sie ausgedruckt und bereitgelegt. Kurz noch ein Foto der beiden Jugendlichen knipsen, welches BPM Sports zu Dokumentationszwecken benötigt und schon kann es losgehen. Die Begleitperson erklärt den beiden die nächsten Schritte: sie sollen insgesamt 20 Testkäufe durchführen, wenn möglich in verschiedenen Verkaufsstellen und betont dabei nochmals, dass sie den erworbenen Alkohol nicht konsumieren dürfen. Sie sollen auch nicht Bier oder Wein bestellen, denn bei den Testkäufen geht es um Spirituosen, welche überall erst ab 18 Jahren erhältlich sind. Im Protokoll dokumentiert die Begleitperson sämtliche Testkaufversuche einzeln, plus die wichtigsten Zusatzangaben zur Auswertung der Testkäufe wie zum Beispiel: Wurde der Alkohol an die Minderjährigen verkauft (ja/nein), wurde nach einem amtlichen Ausweis gefragt (ja/nein), waren die Jugendschutzhinweise vorhanden (ja/nein) und waren diese Hinweise ausreichend sichtbar (ja/nein)? Die beiden Jugendlichen wissen, dass sie immer wahrheitsgetreu Antwort geben müssen, wenn sie nach ihrem Ausweis oder Alter gefragt werden.

Auswertung & Trends

Die ausgefüllten Protokolle werden von BPM Sports anonymisiert und die Resultate der eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zugestellt. Im Namen der Zollverwaltung erhalten die Städte, Stadtfeste oder Open Airs/Festivals einen individuellen Feedbackbrief mit den detaillierten Testkaufresultaten. Es werden keine Sanktionen ausgesprochen, vielmehr wird eine nachhaltige Vorgehensweise gewählt, die die Möglichkeit für eine interne Teamschulung vor Ort oder eine Beratung bei der Planung und Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen im Sinne eines pädagogischen Ansatzes verfolgt.

Erkennbar ist ein klarer Rückwärtstrend der Verkaufszahlen von Alkohol an Minderjährige, seit Testkäufe durchgeführt werden.

Laut aktuellen Zahlen liegt bei Open Airs/Festivals und Stadtfesten die Verkaufsquote von Alkohol an nicht bezugsberechtigte Jugendliche bei rund 70%, wohingegen die Quote in Städten (Bars, Tankstellen etc.) etwa 25% beträgt. Hier ist klar ersichtlich, dass die Schulung des Personals eine entscheidende Rolle spielt und nachweislich zu einer Verminderung der Verkaufszahlen führt.

NEWSLETTER