Schulterblick

Rapperswil-Jona verpasst sich eine Sportstättenstrategie

Die knapp 30‘000 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Stadt am unteren Zürichsee galt schon immer als sportaffin. Privat initiierte Projekt wie das Eishockeystadion der Rapperswil-Jona-Lakers zeugen davon. Auch die Stadtverwaltung selbst unterstützte den Breiten- wie Leistungssport u.a. mit einer kostenlos zur Verfügung gestellten Infrastruktur für die Vereine.

Die Sportinfrastruktur der Stadt soll dem Wachstum gerecht werden und nicht hinter der Bevölkerungs- und Stadtentwicklung zurückbleiben. So hat man sich 2021 entschieden, eine Sportstrategie zu entwickeln. Bewusst verzichtete die Auftraggeberin auf ein eigentliches GESAK (Gemeinde-Sportanlagenkonzept), sondern wünschte sich klare, aber grobe Richtlinien in den einzelnen Sportbereichen wie Wassersport, Eissport, Rasensport, Hallensport, sowie für offene und freie Sportaktivitäten. Das sportliche Leitbild und die Mission wurden als Grundlage bereits früher definiert. Nun sollte einer der wichtigsten Pfeiler der Sportförderung, die Infrastruktur mit Blick auf die kommenden 20 Jahre skizziert und die Massnahmen aligniert werden.

Thomas Zahner, Sportkoordinator der Stadt Rapperswil-Jona, leitete das Projekts stadtseitig zusammen mit der BPM Sports GmbH. Knackpunkte gab es einige. So fehlte bis dahin eine klare Strategie für die Zukunft des Eishockeystadions, welches in rund 15 Jahren erneuert werden muss. Zudem fehlt auch ein öffentliches Hallenbad – ein Projekt, dass zuoberst auf der Prioritätsliste der Bevölkerung steht. Und obwohl die Gemeinde über eine sehr aktive Sportvereinskultur verfügt, fehlt es noch an Angeboten für den freien, ungebundenen Sport – egal ob für Jung oder Alt. Gerade dieser Bereich weist einen Nachholbedarf in der sonst sehr sportlichen Stadt auf. Neben dem fachlichen Aufarbeiten der Fakten für die Ausarbeitung der neuen Strategie, lag eine der grössten Herausforderungen des Projekts darin, mit allen involvierten Stakeholdern in einen ansprechenden Dialog zu treten und offen und transparent zu kommunizieren. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass derartige Weiterentwicklungen insbesondere für Akteure der Sportszene nicht schnell genug vorangehen. Entsprechend wichtig war die Akzeptanzförderung für die notwendigen Planungs-, Bau- und Verfahrensrechtlichen Vorgänge für die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse.

Mit dem Abschluss der Sportstättenstrategie sind es nun Studien- und Projektwettbewerbe, die die nächsten Schritte bilden.

23.12.2022