nachgefragt bei Thomas Zahner

Sportliche Aktivitäten geniessen bei der Bevölkerung von Rapperswil-Jona seit jeher einen hohen Stellenwert. Um diesen Ansprüchen auch in Zukunft gerecht zu werden, hat die Stadt eine Sportstättenstrategie entwickelt. Im Interview gibt Thomas Zahner, Sportkoordinator von Rapperswil-Jona, Einblicke in das Projekt.

Die Sportstättenstrategie von Rapperswil-Jona beinhaltet unterschiedlichste Massnahmen für verschiedenste Sportarten. Bis wann soll das gesamte Projekt umgesetzt werden?

Im Rahmen der Strategie haben wir das „Zielbild 2045“ definiert. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen auch die grossen, längerfristigen Bauprojekte umgesetzt werden. Dazu gehört beispielsweise die im Rahmen der Sportstättenstrategie gewonnenen Erkenntnis, dass eine Verschiebung der Eishalle sinnvoll ist. Der aktuellen Anlage verfügt noch über eine Lebensdauer von 15-20 Jahren; entsprechend müssen gewisse Planungseinheiten nun angegangen werden.

Die Eishalle gehört zur Lido-Zone von Rapperswil, also direkt am See. Welche weiteren Projekte stehen in diesem Gebiet an?

Auf Basis einer von Architekten erstellten Machbarkeitsstudie wird aktuell ein „Masterplan Lido“ ausgearbeitet. Vorgängig wurden die Anforderungen an die verschiedenen Infrastrukturen definiert. Neben der Eishalle gehören auch das Hallen- und Freibad sowie das Wassersportzentrum für den Kanu- und Rudersport dazu.  Mittels Masterplan wird das Entwicklungspotential der gesamten Zone in einem Plan dargestellt. Aufbauend darauf werden für die einzelnen Teilprojekte Architekturwettbewerbe ausgeschrieben, was in einem dringlichen Themenbereich parallel nun auch bereits vorbereitet wird.

Die Lage direkt am See darf sicher als privilegiert bezeichnet werden. Wessen Ansprüche müssen hier zusätzlich beachtet werden?

Zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehört sicher der Bootshafen. Aber auch der Kinderzoo des  Circus Knie mit seinem Parkplatzbedarf und der Zirkus selbst zählt dazu. Gerade auch für die Tournee-Vorbereitung und die Saisonpremiere des Circus Knie benötigt das Areal nämlich einen grossen, multifunktional einsetzbaren Freiraum. Per 2030 sollte zudem noch eine neue Berufsschule gebaut werden, die ebenfalls einen Teil dieses Gebiets beansprucht. In Anbetracht der vielen Schüler, die diese Zone frequentieren werden, sind wir natürlich besonders bestrebt, diesen eine attraktive und insbesondere sportfreundliche Umgebung zu kreieren.

Das klingt als sei die Stadt Rapperswil besonders bestrebt, das Sportangebot der Vereine für die Bevölkerung durch geeignete Massnahmen sinnvoll zu ergänzen?

Absolut! Wir erachten es als essentielle Aufgabe der Gemeinde, der Bevölkerung gerade diejenigen Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen, die nicht auf Vereinsebene angeboten werden. Ein typisches Beispiel dafür ist eine Pumptrack-Anlage – der Spatenstich beim Bahnhof Jona erfolgt schon in diesem Frühjahr. Weitere Anlagen, die den Fokus auf Kraft- und/oder Geschicklichkeitstraining sowie spielfreundliche Umgebungen legen und somit eine animierende Wirkung auf die Bevölkerung haben, sind in Planung.

Das klingt als möchte Rapperswil mit seinem Angebot besonders die jüngeren Einwohner zu sportlicher Betätigung animieren?

Das ist richtig. In unserem „Leitbild Sport“ haben wir festgehalten, dass sich die Stadt für den Breiten- wie auch den Leistungssport einsetzt. Besonders im Fokus steht aber der Kinder- und Jugendsport. Nicht nur wegen der körperlichen Aktivität, sondern auch aufgrund der sozialen Kontakte, die bei einer sportlichen Betätigung stattfinden. Zudem ist klar: Wer schon in jungen Jahren Sport treibt, bleibt generell bis ins Alter aktiver und tut mehr für seine Gesundheit. Und dafür möchten wir als Gemeinde möglichst optimale Voraussetzungen schaffen.

10.03.2023

Informationen zum Standort Rapperswil-Jona

Einwohnerzahl: 28’000

Anzahl Sportvereine: rund 100

Anzahl ausgeübter Sportarten: rund 50

Wichtigste Sportstätten: 14 Turnhallen, 13 Fussballplätze, 7 Spielwiesen und 11 Allwetterplätze auf Schulanlagen, 3 Lehrschwimm-Hallenbäder, 2 Seebäder, 1 geschlossenes Freibad, 1 Eissportanlage, 2 Wassersportanlagen, 1 Leichtathletikanlage und 6 Leichtathletik-Teilanlagen bei Schulen, 2 Schiessanlagen, 1 Schwingkeller, 9 Beachvolleyballfelder, 33 weitere Anlagen für diverse Sportarten

zur Person

Thomas Zahner

Thomas Zahner ist seit jeher auf vielfältige Art und Weise eng mit dem Thema Sport verbunden. Er war unter anderem als Fussballtrainer, Skilehrer, Skischulleiter, Kanu- und Seilpark-Guide tätig und absolvierte eine Ausbildung zum Sportkoordinator, die ihm schlussendlich auch zur entsprechenden Funktion bei der Stadt Rapperswil-Jona verhalf. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Rapperswil.

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