über die Schulter geblickt

8 zu 3 – die Multisporthalle in Biel-Bienne

Im innovativen Umfeld der Stadt Biel beauftragte der Gemeinderat im Jahr 2017 die Direktion Bildung, Kultur und Sport eine nachhaltige Lösung für den Inline Hockey Sport zu suchen. Schnell wurde klar, dass die Stadt Biel aufgrund ihres Wachstums zusätzliche Schulsporthallen benötigt und dies im Projekt berücksichtigt wird. Eine reine städtische Anlage wäre jedoch finanziell nicht realisierbar gewesen. Darum wurde ein neuer Weg eingeschlagen und neben dem Inline Hockey zusätzliche Partner ins Projekt integriert. Die Bieler Stimmbevölkerung hat im September 2022 dem Projekt an der Urne zugestimmt.

Das Konzept der aktuell in Bauplanung befindlichen Anlage umfasst:

  • ein Nationales Leistungssportzentrum für das Sportklettern,
  • ein regionales Kunstturnzentrum in der Form einer Dreifachhalle sowie
  • zwei Doppelhallen für den Inlinesport, die tagsüber auch durch (Berufs-)Schulen genutzt werden.

Insgesamt sind es acht Hallen. Die Hauptnutzer und -träger sind der Schweizerische Alpen-Club, das Turnzentrum Bern und der Inline Hockey Club Biel-Bienne als Ankermieter. Dazu kommen noch die Trainings der Schülerinnen und Schüler des Sport-Kultur-Studiums (SKS), Schulsportstunden des Gymnasiums der kantonalen Berufsschulen und Swiss Skate als Verband als zukünftige Nutzende.

Der reine Holzbau wird durch die Schaerholzbau AG umgesetzt; Bart Buchhofer verantwortet die Architektur. Nach der Volksabstimmung Ende September 2022 wurde am 23. Dezember 2022 das Baugesuch eingegeben. Dieses Tempo hat zum Ziel, die Hallen für den nächsten Olympiazyklus nach den Olympischen Spielen in Paris 2024 betriebsbereit dem Sport übergeben zu können. Aktuell zeichnet sich ab, dass dieses Ziel nicht ganz erreicht werden kann. Sollte es keine weiteren Verzögerungen geben, erfolgt der Baustart im August 2023. Mit einer Bauzeit von ca. 16 Monaten werden die Sporthallen gegen Ende 2024 für die individuellen sportlichen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Daneben gilt es die Mietverträge und weitere Vereinbarungen mit Subventionsgebern final abzuschliessen.

Die grossen Herausforderungen in der Konzeption des Betriebs und der Nutzung liegen neben dem kompatiblen Mieter- und Nutzermix in der Quadratur des Kreises, die effektiven Kosten für alle Partner finanzierbar zu gestalten, ohne die Vorgaben der Politik zu unterwandern. Die grosse Unbekannte aus Betriebssicht spielen die Strom- und Energiekosten, da es keine Referenzprojekte in dieser Grösse und Konstellation gibt. Weiter gilt es auch die Verantwortlichkeiten im Gebäude trennscharf zu gestalten. Noch offen und in Arbeit ist die Gestaltung der übergeordneten Betriebsführung durch die Stadt Biel.

BPM-Sports dufte das Projekt von der ersten Idee bis heute in der Entwicklung mit allen Irrungen und Wirrungen, Hochs und Tiefs, begleiten und das Projekt entscheidend weitergestalten. Mit BBS Ingenieure AG aus Winterthur, die das Ausschreibungsverfahren (SIA 143) und das Vertragsmanagement in der Funktion einer Bauherrenunterstützung in der Realisierungsphase begleitet, konnte mittlerweile eine erfolgreiche Zusammenarbeit auch über dieses Projekt hinaus entwickelt werden.

16.05.2023