nachgefragt bei Ueli Schwarz

Bald ist es soweit, die Eishockey-WM 2020 findet in der Schweiz statt

Als Sportdirektor der IIHF WM 2020 stehst du knapp 5 Monate vor dem Event. Wie ist deine Eindruck? Wie erlebst du die Stimmung?

Die Phase der Konzepte und Planung ist nun vorbei und die Aufgaben wurden nun auf die entsprechenden Verantwortlichen in Zürich und Lausanne übergeben. Nun ist es an mir, die Umsetzung zu begleiten und zu überwachen. Es gibt genug zu tun!
Der Spirit verglichen mit der WM 2009 hat sich verändert. Das Schweizer Team schaut auf Augenhöhe zum Gegner und will sich an ihm messen. Als es darum ging, den Spielplan im Rahmen der Vorgaben der IIHF zusammen zu stellen, wollte das Team ganz klar mit einem Knaller beginnen: Russland, Finnland. Das hilft auch uns als Veranstalter, denn die Dramaturgie könnte nicht besser sein.

2009 machte der Ausdruck Heimnachteil die Runde. Und 2020? Sind die NHL-Spieler dabei?

Wir geniessen überall einen enormen Goodwill. Die Spannung steigt. Und man darf eines nicht vergessen. Ein NHL-Spieler kommt mit rund 150 Spielen und x-tausend Flugmeilen in den Knochen an die WM. Wenn er dann noch eine WM irgendwo anhängen muss, ist das eine Belastung. Kommt er aber nach Hause, ist das eine sehr grosse Motivation. In diesem Kontext hilft es auch, dass der Coach, aber auch zwei top Leistungsträger, Roman Josi und Nico Hischier, ihre Verträge jetzt bereits verlängern konnten und damit ohne grosses Risiko für ihre Zeit nach der WM anreisen können. Dies war z.B bei Fiala letztes Jahr nicht der Fall.

Das Hallenstadion in Zürich, eine neue Arena in Lausanne. Zwei unterschiedliche Regionen – eine WM. Wie geht das?

Wir betrachteten die WM von Anfang an als eine Schweizer WM. Es darf und soll keinen Unterschied zwischen Zürich und Lausanne geben. Dies ist eine Herausforderung. So haben wir eine Venue, die eigentlich kein Hockeystadion ist, aber mit einer sehr erfahrenen Eventcrew. Und wir haben ein komplett neues Stadion in Lausanne, welches noch nicht fertig gestellt ist mit einer neuen, noch unerfahrenen Eventcrew. Um diese Herausforderung optimal anzugehen, haben wir erfahrene Personen im OK, die solche Unausgeglichenheiten ausgleichen können. Gemeinsam haben wir alle Szenarien durchdacht, damit wir möglichst gut auf die WM vorbereitet sind.

Wir wünschen eine gute und erfolgreiche WM, Ueli!

zur Person

Ueli Schwarz

Er ist seit vielen Jahren einer der bekanntesten Sportfunktionäre im Schweizer Sport. In den verschiedenen Funktionen: Sportchef, technischer Direktor und Verwaltungsrat von National und Swiss League Teams oder als Direktor der National League und Eishockey TV Experte engagierte und engagiert sich Ueli für den Eishockeysport in der Schweiz. Bereits bei der WM 2009 amtet Schwarz als Mitglied des Organisationskomitees, bei der bevorstehenden Eishockey-WM nimmt er die Funktion als Sportdirektor wahr.

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