nachgefragt bei Reto Mattmann

Gelebte Kundenfreundlichkeit

Der Sportcard-Verbund Luzern vereint unterschiedlichste Sportanlagen unter einer Dachmarke. Das schafft einiges an Synergie-Potential. Dabei spielt auch die Betriebsform einer AG eine wichtige Rolle. Geschäftsführer Reto Mattmann gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Quelle: Hallenbad Luzern AG

Der Sportcard Verbund existiert seit über 10 Jahren. Was gab den Anstoss zur Gründung?

Anlass war die Eröffnung des neuen Hallenbads 2012. Es boten sich damals aufgrund der Digitalisierung neue Möglichkeiten – insbesondere im Bereich der Kassen- und Zutrittssysteme. Damit eröffneten sich ganz neue Perspektiven für die Datenerfassung und entsprechend auch für das Marketing.

Wie muss man sich die Rollenverteilung zwischen der Stadt Luzern und der AG vorstellen?

Grosse Erneuerungen – beispielsweise eine neue Lüftung oder die Sanierung eines Schwimmbeckens – fallen unter die Zuständigkeit der Stadt. Wir als AG sind für den allgemeinen Betrieb resp. den langfristigen Unterhalt zuständig, der im Rahmen einer Unterhaltsplanung geregelt ist. Der Vorteil dieses Modells liegt darin, dass wir so über eine verlässliche Kostenwahrheit verfügen.

In welchen Bereichen können Synergien zwischen den fünf Sportanlagen, die dem Sportcard Verbund angeschlossen sind, genutzt werden?

Sicher einmal im Bereich des Personals. Da wir über Sommer- wie auch Wintersportanlagen verfügen sind wir in der Lage, an Stelle von saisonalen Arbeitsverhältnissen Vollzeitstellen anzubieten. Da wird beispielsweise der Eismeister im Winter zum Bademeister im Sommer. Für uns und unsere Kundschaft bietet aber auch das einheitliche Zugangssystem enorme Vorteile. Und schliesslich reduziert der Auftritt unter einer einzigen Dachmarke den Aufwand im Marketing- und Kommunikationsbereich markant.

Stichwort Marketing: Da scheint der Sportcard Verbund vorbildlich unterwegs zu sein. Wie schafft ihr das?

Kreativität schadet nie. Aber wir als AG können beispielswiese einen professionellen Verkaufsleiter einstellen, der das spezifische fachliche Wissen mitbringt. Das ist nur möglich, weil wir mit fünf Betrieben und 70 Mitarbeitenden auch die dafür notwendige Grösse besitzen. Das macht zudem auch die Zusammenarbeit mit einer externen Agentur möglich. Der ganze Ansatz baut also auf einer wirtschaftlichen Denkweise auf, mit dem Ziel den Steuerzahler so wenig wie möglich zu belasten.

Das Thema Energie ist allgegenwärtig. Welchen Stellenwert nimmt das Thema beim Sportcard Verbund ein?

Gerade unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit sind wir diesbezüglich sehr sensibilisiert. Aktuell profitieren wir bis 2025 von einem vorteilhaften Strom-Vertrag. Unser Fokus richtet sich momentan auf Einsparungsmöglichkeiten. Und da gibt es einiges. Zum Beispiel bei den Hallenbädern: Da haben wir die energieintensiven Anlagen wie Rutschbahnen und Sprudel-Anlagen nur noch in den Zeitfenstern aktiviert, in denen sie auch wirklich genutzt werden. Oder bei Eisanlagen: Hier sinkt der Energieverbrauch markant, wenn man die Dicke der Eisschicht reduziert. Das gesamte Einsparungspotential haben wir vermutlich noch nicht ausgeschöpft. Das liegt auch daran, dass der Strompreis lange Jahre sehr tief war. Die neuen Rahmenbedingungen sehen wir als zusätzlichen Motor um uns punkto Einsparungen kontinuierlich zu verbessern.

Quelle: Hallenbad Luzern AG

Über Reto Mattmann

Reto Mattmann ist seit 2017 Geschäftsführer der Hallenbad Luzern AG. Der gelernte Bauzeichner hat diverse Weiterbildungen absolviert und praktisch seine gesamte Karriere im Bereich Sport respektive Sportanlagen verbracht. Reto Mattmann ist Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Schenkon (LU).

Informationen zum Sportcard Verbund Luzern

Eigentümer: Stadt Luzern / Hallenbad Luzern AG
Gründungsjahr Sportcard Verbund: 2012
Anzahl Mitglieder (Sportcard-Inhaber): ca. 33’000
Angeschlossene Anlagen: Hallenbad Allmend, Strandbad Tribschen, Waldbad Zimmeregg, Eiszentrum Luzern (eigene AG), Sportcenter Würzenbach (eigene AG)

05.07.2023