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Auch der Sport leidet unter dem Shutdown
Auch der Sport leidet unter dem Shutdown
Der Anteil der Sportwirtschaft macht am BIP der Schweiz rund 1.7% aus, was 2017 ca. 11.4 Milliarden Franken entsprach. Davon tragen die Bereiche Sportanlagen, Sportvereine und -verbände sowie der Sporttourismus die grössten Anteile zur Sportwirtschaft bei. Fast alle Teilbereiche der Schweizer Sportwirtschaft bekommen nun die Auswirkungen der aktuellen Coronavirus-Situation zu spüren.
Aufgrund des «Shutdowns» ist mit erheblichen Kosteneinbussen in der gesamten Wirtschaft zu rechnen. Das SECO befürchtet, Rezession könnte deutlich schwerer ausfallen als bisher angenommen . In der Sportwirtschaft ist unter anderen in der Rubrik «Sportdienstleistungen» mit erheblichen Einbussen zu rechnen. Während die UCI an der Durchführung der Rad-WM im September 2020 in Aigle-Martigny festhält, wurde die Eishockey WM im Mai 2020 in Zürich und Lausanne abgesagt . Der auf 50 Millionen Franken budgetierte Mega-Event wurde zwar vom IIHF sowie den Organisatoren auf 60 Millionen versichert , die Einbusse für die Schweizer Sportwirtschaft ist dennoch immens. Ein weiteres internationales Beispiel, um die (sport)wirtschaftlichen Folgen zum Ausdruck zu bringen: Allein durch die Absage der US-amerikanischen NBA-Saison ist mit einem Verlust von bis zu 500 Millionen Dollar zu rechnen.
Super League mit rund 800 Millionen CHF Umsatz
Besonders betroffen in der Schweiz sind die Fussballvereine. Präsidenten, Trainer und Spieler befürchten, dass für einige Teams die Krise existenzbedrohend sein könnte , da der insgesamt ausgelöste Umsatz durch die Klubs unterschätzt wird. Allein die Aktivitäten der zehn Super League-Klubs und ihres Umfelds lösten 2014 einen Umsatz von rund 800 Millionen Franken aus. Dabei erarbeiten die Klubs «nur» etwa ein Drittel selbst, vor allem das Immobilienwesen, das Gastgewerbe sowie der Gross- und Detailhandel tragen je einen grossen Teil dazu bei bzw. profitieren vom Stattfinden der Super League.
Die Beschäftigung geht zurück
Nicht nur im Unterhaltungsbereich, sondern auch in der durch Sport ausgelösten Beschäftigung ist ein Rückgang wahrzunehmen. Insgesamt waren anfangs April schweizweit schätzungsweise 527’500 Personen von geschlossenen Arbeitsstätten betroffen. Dabei ist der Anteil der Gastronomie, Bars und Nachtclubs mit 30% am höchsten. Aber auch die Rubrik Dienstleistungen des Sportes, Unterhaltung und Erholung ist mit einem Anteil von 20% stark betroffen, denn das allein entspricht über 100’000 Arbeitsplätzen .
Darüber, worauf diese spezielle Situation sonst noch Auswirkungen hat und was diese für langfristige Folgen nach sich trägt, lässt sich nur spekulieren – wir hoffen das Beste!
29. April 2020