nachgefragt bei Mathias Hecht
Die Sportarena des Campus Sursee als gemeindeübergreifende Kooperation
Mit diesem Blog wollen wir eine kleine Serie zu den unterschiedlichen Modellen führen und uns mit den Verantwortlichen über Ihre Erfahrungen unterhalten. Den Auftakt macht die Sportarena des Campus Sursee mit einer 50m-Schwimmhalle und einer Dreifachhalle.
Die Sportarena des Campus Sursee ist auch ein regionales Projekt. Wie sehen die wichtigsten Endpunkte dieser Kooperation aus?
Obwohl wir keine öffentlich subventionierte Sportanlage sind, profitiert eine ganze Region von unseren Angeboten .So ist ein öffentliches Schwimmen während 7 Tagen in der Woche (Ausnahme Wettkampftage) von frühmorgens bis spätabends möglich. Die Gemeinden können bei uns Eintritte und/oder Mehrfach/Jahreskarten mit einer Mengenrabattierung einkaufen und zu von ihnen definierten Preisen an ihre Gemeindeinwohner weiterverkaufen. Mit regionalen Schwimmvereinen, welche während dem ganzen Jahr einen Wochentrainingsbetrieb bei uns durchführen, existieren Partnerschaftsverträge. Und zuletzt profitieren auch die Schulen, welche dank unserer privaten Infrastruktur die Möglichkeit erhalten haben, die neuen Vorgaben des Lehrplan 21 betreffend Schulschwimmen, umzusetzen. Dazu haben wir ein sogenanntes öV-Kombiticket ins Lebens gerufen, welches in einem Preis den Transport vom Schulort zur Schwimmhalle und zurück, den Eintritt und die Bahnmiete inkludiert. Dies vereinfacht die Organisation auf beiden Seiten.
Ist für die Zukunft eine Vertiefung oder Veränderung dieser Kooperation angedacht oder sind sowohl die Gemeinden als auch die Sportarena zufrieden mit dem heutigen Status?
Momentan sind keine Veränderungen geplant und das Feedback ist durchaus positiv. Natürlich haben diese Projekte auch etwas Anlaufzeit gebraucht. Gerade auch darum, weil man in der Schweiz grundsätzlich davon ausgeht, dass öffentlich zugängliche Schwimmbäder subventioniert sind und dementsprechend besteht eine gewisse Erwartungshaltung an die Preise. Das hat sich so in den Köpfen der Leute eingeprägt und es braucht eine gute Kommunikation, um die bei uns etwas andere Ausgangslage und die damit verbundenen höheren Preise zu erklären.
Inwieweit ist die Sportarena ein mögliches Modell für andere Regionen in der Schweiz?
Hierzu muss man beachten, dass die Sportarena Teil des Campus Sursee ist. Unser Modell beinhaltet auch die Hotellerie, Gastronomie und Seminarinfrastruktur. Unser Hauptziel ist die zusätzliche Auslastung dieser Bereiche zu Zeiten, wo freie Kapazitäten bestehen. Unser Fokus liegt also klar auf Trainingslagern, nationalen Wettkämpfen und die Ausrichtung als nationales Leistungszentrum. Daher denke ich, dass dieses Modell in dieser Art nur an wenigen Orten umsetzbar ist. Unsere regionalen Kooperationen sind aber durchaus auch Ideen welche an anderen Orten in ähnlicher Form funktionieren können.
28.01.2021
Mathias Hecht
- seit April 2016 Projektleiter der Sportarena des Campus Sursee LU
- seit 2019 Leiter der Sportarena des Campus Sursee LU
- Ironman-Sieger 2011
- Ironman Hawaii 2008: 8. Platz
- aktiv als Coach und Trainer