nachgefragt bei Rainer Gilg

BPM Sports blickt bereits auf über 60 erfolgreiche abgewickelte Neubau- oder Sanierungsprojekte von Spotranlagen in den bald rund 10 vergangenen Jahren.

Welches sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, damit Sportanlagenprojekte erfolgreich realisiert werden können?

Eines haben alle Projekte gemeinsam: es braucht einen langen Atem und damit viel Geduld. Schlussendlich ist es das richtige Timing zwischen der politischen Konstellation, der Situation im Sport, der Gesamtsituation in der Gemeinde und damit auch in der Bevölkerung. Es muss alles stimmen, dass Neubau- oder Sanierungen von Sportanlagen ihre Akzeptanz finden.

Wie kann die Finanzierung von Sportanlagen sichergestellt werden?

Sportanlagen kosten. Sie kosten in der Erstellung und vor allem kosten sie im Betrieb. Daher ist die Finanzierungslösung, wie im laufenden Betrieb die nötigen Mittel für Wartung und Unterhalt und später für Ersatzinvestitionen zur Verfügung gestellt werden können, entscheidend. Denn ein Sportanlagenbetrieb kann nicht sparen. Er kann effizienter werden, aber er kostet und ist auch abhängig von Saison-, Wetter- und sportlichen Entwicklungen. Damit dies gelingt braucht es ein robustes Konzept, das eine Prise Cleverness enthalten muss, damit es erfolgreich sein wird.

Entscheidend dabei ist das eigentliche Modell, welches der Sportanlage zu Grunde gelegt wird. Die Trägerschaft und die rechtliche Form haben einen entscheidenden Einfluss, wie das Projekt beschaffungsrechtlich aufgesetzt werden muss und an welche Auflagen der oder die Auftraggeberin gebunden ist. Und wenn ich den ehem. CEO der SBB, Beppo Weibel zitieren darf: «Jedes erfolgreiche Projekt setzt einen Businesscase voraus». Erst wenn dieser vorliegt und verstanden ist, kann das Projekt erst auch funktionieren. Dieses Prinzip gilt auch bei Sportanlagen, die ja in der Regel nicht rentabel sind, umsomehr. Die Transparenz, was wer zu finanzieren hat und wie der Geldfluss funktioniert, ist entscheidend.

Projektwettbewerb – Auf was muss bei diesem Verfahren besonders geachtet werden?

In der öffentlichen Hand hat sich das Instrument des Projektwettbewerbs stark durchgesetzt. Solche Verfahren weisen viele Vorteile aus Sicht Bauherr und Auftraggeber auf. Dies bedingt aber, dass die Ausrichtung der Anlage, die Anforderungen an die Gewerke und Bauten sehr klar abgestimmt und definiert werden. Die Sportinfrastruktur ist zwar ein öffentlicher Bau, aber in seinen Ansprüchen mehr wie ein Werkhof zu betrachten. Die Sportanlage muss funktionieren, und zwar effizient und zuverlässig für den Betrieb als auch den Nutzenden. Dies erfordert eine Robustheit und eine klare Ausrichtung. Nicht selten werden diese Aspekte zu Gunsten architektonischen Aspekten zu wenig gewichtet. Das sportliche Know-How muss vorhanden sein und der Betrieb muss sich wirklich gut eingeben können – sonst wird das Projekt kein Erfolg. Mit einem definierten Betriebskonzept, definierten Anforderungen und ausführlichem Raumprogramm, Raumbeziehungen und Funktionalen Ablaufbeschreibungen kann das sichergestellt werden.

Welche Rolle spielt BPM Sports bei den Projekten?

Ein Geschäftsfreund hat uns BPM Sports einmal als Projektentwickler bezeichnet. Obschon wir keine klassischen Projektentwickler sind, wie man dies in der Immoblienbrnache kennt, hat diese Bezeichnung etwas für sich. Die Ausgangslagen sind sehr unterschiedlich: ist es da ein Verein, der die Politik überzeugen will, dass es eine neue oder ergänzende oder zu sanierende Sportinfrastruktur braucht, ist es dort ein Projekt, das gestrandet vor sich her schlummert und niemand weiss, wie es weitergehen soll und wieder an einem anderen Ort ist es schlicht fehlende Zeit (oder Geduld), das Projekt anzugehen. Wir nehmen die Fäden auf, knüpfen zusammen, was zusammen gehört und liefern die notwendigen Grundlagen. Nutzer und Betreiber sprechen nicht die gleiche Sprache wie Planer, Ingenieure und Architekten. Hier zu übersetzen und Veständnis auf allen Seiten zu wecken, ist eine sehr spannende Aufgabe. Ist das Projekt dann mal angelaufen, gilt es die Nutzer und Betreiberrolle zu stärken und sicherzustellen, damit deren Anforderungen in das Projekt einfliessen und umgesetzt werden. Ein fehlender Abfluss oder eine zu kleine Neigung bei einer Abflussrinne mag für viele ein Detail sein. Für das Betriebspersonal, das 40 Jahre täglich an dieser Stelle sich ärgern muss, ist es das nicht. Ähnliche Themen bestehen auch nutzerseitig.

Sportanlagen sind optinmal auf die Nutzer ausgerichtet und sollen so effizient wie möglich zu betrieben werden können – diese Maxime betrachten wir bei BPM Sports als unsere Mission.

27. Mai 2020

Zur Person

Rainer Gilg

BPM Sports blickt auf über 60 erfolgreiche abgewickelte Projekte in den bald rund 10 vergangenen Jahren im Zusammenhang mit Neubau oder Sanierung von Sportanlagen. BPM Sports wurde 2006 gegründet und fokussiert sich mit rund 5 Mitarbeitenden seit 2010 auf Projekte und Mandate im Sportumfeld.

Rainer Gilg ist verheiratet und lebt in Bern.

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